Zeitung vom 18.5.1963
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Sonnabend, 18. Mai 1963

DER SÜDERDITHMARSCHER

"Wie zu Kaiser Wilhelms Zeiten”

95 Jahre besteht eine Post in Eddelak

Jetzt vollständige Modernisierung - Anbau an dem Hauptgebäude

  ag. E d d e l a k. Die Einrichtungen des seit dem Jahre 1899 bestehenden Eddelaker Postamtsgebäudes haben in all den Jahren keinerlei Änderungen erfahren. Sie spiegeln wie heute kaum ein anderes Amt im Bereich der Oberpostdirektion Kiel ganz besonders auch in ihrem Schalteraufbau so recht das der älteren Generation noch wohlbekannte Bild aus „Kaiser Wilhelms Zeiten" wider.


WÄHREND DES UMBAUS des Postamtes in Eddelak sorgt ein fahrendes
Postamt für die Erledigung des Betriebes.

fachanlage zugänglich ist. Das ist eine Einrichtung, früher Schließfachanlage genannt, die es bisher in Eddelak nicht gegeben hat.
Von hier kommt der Eingetretene in den wesentlich vergrößerten Schaltervorraum mit der nach neuesten Erkenntnissen gestalteten Schalteranlage. Hier wird er das häßliche alte Stehschreibpult aus Großvaters Zeiten durch zwei freundliche Schreibplätze ersetzt sehen. Vor dem Postamtseingang werden Wertzeichengeber (Automaten) den Einkauf von gängigen Postwertzeichen auch außerhalb der Schalterstunden, ermöglichen.
Eine Ölheizungsanlage soll im Herbst in Betrieb genommen werden. Der Vorgarten erhält eine neue, der Zeit entsprechende Einfriedigung. Eine gärtnerische Gestaltung soll sein Aussehen vorteilhaft verändern. Um ein besseres Abstellen von Fahrrädern zu ermöglichen, soll schließlich der Platz vor dem Eingang wesentlich vergrößert werden.
In diesem Jahr jährt sich der Tag der 1868 in Eddelak eingerichteten ersten „Postexpedition" zum 95. Male. Aus ihr wurde 9 Jahre später, anno 1876, eine „Postagentur" und nachdem wiederum 17 Jahre ins Land gegangen waren, erhielt der damals noch unmittelbar an der Marschbahn nach Hamburg liegende Ort 1893 ein „Postamt".
Bis in das Jahr 1899 hinein war die Eddelaker Post in angemieteten Räumen von Breiholz in der Bahnhofstraße untergebracht. In diesem Jahr erbaute der Einwohner Ehlers für die Postverwaltung das jetzige Gebäude, das er ihr mietweise zur Benutzung überließ. 13 850 Mark haben damals die Baukosten betragen.
Da sich die Posträume schon 1911 als zu klein erwiesen hatten, mußte mit einem Kostenaufwand von 4047 Mark ein Erweiterungsbau eingerichtet werden. 1922 hat das Haus elektrisches Licht erhalten. Das hat ganze 83 Mark gekostet. Im Jahre 1926 ging das Postgebäude durch Kauf für 15 000 RM in das Eigentum der Postverwaltung über. Seit dem 1. April 1934 ist das Eddelaker Postamt dem Postamt Burg unterstellt.

Das soll jetzt anders werden. Schon vor zwei Jahren war das im Garten gelegene umfangreiche Nebengebäude niedergerissen und an seiner Stelle ein mit dem Hauptgebäude verbundener Anbau neu errichtet worden. In ihm sind die neuen fernmeldetechnischen Anlagen untergebracht, für die das alte Gebäude im Hinblick auf die kürzlich erfolgte Angliederung des Amtes Eddelak an den Selbstwähldienst völlig veraltet und viel zu klein geworden war.
Damals stellte die Bundespostverwaltung auch bereits die für die Modernisierung in Eddelak erforderlichen Mittel bereit und in diesen Tagen wird nun mit Volldampf an der
 

Neugestaltung des Postamts gearbeitet, da die Arbeit nach Möglichkeit bis Juni fertiggestellt sein soll.
Während der Umbauzeit hat die Oberpostdirektion den Eddelakern ein „Fahrbares Postamt" zur Verfügung gestellt, das aufs neuzeitlichste voll ausgerüstet seinen Standplatz neben dem alten Amt erhielt. Mit ihm kann der Postbetrieb ohne Schwierigkeiten weiter abgewickelt werden.
Nach Fertigstellung der Erneuerungsarbeiten werden die Postkunden, wie überhaupt alle Eddelaker, ihr Postamt wohl kaum noch wiedererkennen. Eine moderne Metalltür läßt den Postbenutzer in einen Windfang   eintreten,  in   dem   eine  Post-